Wien-Mürzzuschlag-Triest: 13 Stunden 4 Minuten
Mürzzuschlag - das Tor in den Süden! Der Titel der Dauerausstellung steht dafür, Getrenntes zu verbinden, neue Räume zu erschließen – für die Sehnsucht, mit der „weiten Welt“ in Berührung zu kommen. In Mürzzuschlag beginnt eine spannende „Reise“ durch die vielfältige Welt der Eisenbahn. Der Bau der Bahn „über den Berg“ war eine der aufsehenerregendsten und aufwendigsten Eisenbahnprojekte des 19. Jahrhunderts.
„Über den Berg“ bedeutet nicht nur die Überschienung des Semmerings, sondern auch die Überwindung räumlicher Distanzen und natürlicher Barrieren. Es steht dafür, Getrenntes zu verbinden und eigene Grenzen zu erweitern, neue Räume zu erschließen und für die Sehnsucht, mit der „weiten Welt“ in Berührung zu kommen.
„Wien-Mürzzuschlag-Triest“ meint nicht nur die Verbindung geografischer Räume, sondern vor allem die Möglichkeiten, Menschen und deren Lebens(t)räume kennenzulernen, fremden und anderen Lebenswelten mit Neugier und Interesse zu begegnen – kurz: den Austausch geistiger und materieller Welten.
„13 Stunden 4 Minuten“ – etwas mehr als ein halber Tag – verweist auf die Beschleunigung des Reisens. Die schnelle Erreichbarkeit weit entfernter Orte und Menschen bedeutet Verbindung, Begegnung und Austausch durch Raum und Zeit zu festigen. Es erinnert auch daran, dass die „Eisenbahnzeit“ zur „Weltzeit“ geworden ist!
In Mürzzuschlag beginnt eine spannende Reise durch die vielfältige Welt der Eisenbahn – das Tor in den Süden. Als einer der ältesten Eisenbahnorte in Österreich, liegt Mürzzuschlag an einem zentralen Abschnitt der Südbahn, der Semmeringbahn die seit 1998 als UNESCO Weltkulturerbe zu den bedeutendsten Kulturschätzen der Welt zählt. Nirgendwo zuvor war etwas Vergleichbares realisiert worden.
Mit Fertigstellung der Südbahn, im Jahr 1857, war eine durchgehende Eisenbahnverbindung von der Residenzstadt Wien und Triest, dem wichtigsten Hafen der Habsburgermonarchie gegeben. Die Südbahn steht aber auch symbolisch für die vielen Veränderungen, durch die das Eisenbahnwesen das Leben der Menschen bis zum heutigen Tag nachhaltig beeinflusst hat, aber auch für die Sehnsucht nach Reisen, Ferne und den Weg in fremde Länder. Es finden sich also viele Gründe, am Beispiel Mürzzuschlags, eine Entdeckungsreise durch die Geschichte der Eisenbahn zu beginnen.
Die Stationen im Museum
Die allgemeine Vorgeschichte des Eisenbahnwesens, die großen Visionäre und Pioniere des Eisenbahnbaus, die Südbahn, der Bau der Semmeringbahn, das österreichische Ingenieurwesen, ein „Tunnelerlebnis“, berühmte Eisenbahnreisende im „Zug der Schicksale“, Eisenbahn-Berufsbilder, eine „Lokomotive der Sinne“ sowie eine ausgedehnte Spurensuche über die Zusammenhänge zwischen Eisenbahn- Kunst, Landschaft, Tourismus, Zeit, Kommunikation, Krieg, Industrie und Handel.
Wissenschaftliches Team
Dr. Mag. Nikolaus Reisinger
Dr. Günter Dinhobl
Mag. Kerstin Ogris
Ausstellungsgestaltung
Mag. Hans Kudlich
Historischer Schneepflug © SÜDBAHN Museum
Mit dem Schneepflug
durch Schnee und Eis über den Semmering.
Friedrich Schüler Alpenhaus im Winter 1925 © SÜDBAHN Museum
Die Winterfrische am Semmering
eine direkte Auswirkung der Semmeringbahn auf die Region.
Werkslokomotive Hans © SÜDBAHN Museum, Foto: Thomas Baumann
Die Werkslokomotive Hans
ein wichtiger Teil der Mürzzuschlager Industriegeschichte.
Badlwandgalerie, 1850 © SÜDBAHN Museum
Die Badlwand
mit den Gallerien zur Eisenbahn bei Peggau in Steiermark.
Bahnhofsuhr, 1844 © Südbahn Museum, Foto: Gletthofer
Höchste Zeit!
Die regionale Ortszeit begrüßte die Fahrgäste am Stationsplatz Mürzzuschlag.
Der Fernschreiber © Südbahn Museum
Kommunikationssysteme der Eisenbahn
Die Organisation des Eisenbahnwesens ist untrennbar mit dem Faktor „Kommunikation“ verbunden. Revolutioniert mit Erfindung der Telegrafie, des Telefons und des Fernschreibers.
Die Schiebebühne © Südbahn Museum, Foto: Nährer
Die Schiebebühne aus dem Jahr 1903
Die Lokmontierungshalle und der Rundlokschuppen samt Drehscheibe und Schiebebühne des Bahnhofes Mürzzuschlag, errichtet um 1900 stellen in ihrer exemplarischen Bau- und Gestaltungsweise einen Hauptbestandteil des Bahnbetriebes um die Jahrhundertwende dar. 2020 wird die Schiebebühne optisch saniert!
Antiker Steinmörser © Südbahn Museum, Foto: Gletthofer
Archäologischer Fund beim Bahnhofsbau
In Mürzzuschlag wurde 1843 der größte Fund von antiken Silbermünzen auf steirischem Boden gemacht.
Das erste Stationsgebäude von Mürzzuschlag © Wintersportmuseum
175 Jahre Bahnhof Mürzzuschlag
1844 wurde der Bahnhof von Mürzzuschlag in Betrieb genommen. Heute 175 Jahre später hat ein großer Bahnhofsumbau begonnen.
Waldhofsaal © Südbahn Museum, Foto: Baumann
Der Frühstückssaal im Südbahnhotel
Der große Umbau des Südbahnhotels 1912 erschuf den Trakt der großen Säle.
© Südbahn Museum, Foto: Baumann
Viadukt über die Kalte Rinne
Das wunderschöne Diorama ziert die Dauerausstellung im SÜDBAHN Museum.
© Südbahn Museum, Foto: Baumann
Das Reiseset vom Kaiser
Das besonder Ausstellungsstück im Südbahn Museum: das Reiseset des Kaisers