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Die Dampfbetriebene Zahnradbahn auf den Kahlenberg

Die Kahlenbergbahn war eine normalspurige dampfbetriebene Zahnradbahn, die 1874 – 1922 vom Wiener Stadtteil Nussdorf auf den Kahlenberg führte.

Die Kahlenberg-LokomotiveDie Kahlenberg-Lokomotive © Otto Brandtner

Worum ging´s...

Otto Brandtner

Zur Weltausstellung von 1873 war geplant, eine Zahnradbahn nach Vorbild der Schweizer Vitznau-Rigi-Bahn als zusätzliche Attraktion zu errichten. Mit der Konzession vom 10. August 1872 zum Bau und Betrieb einer Locomotiv-Eisenbahn mit Zahnradbetrieb von Nußdorf auf das Plateau des Kahlenberges (bei Josephsdorf), wurden die Konzessionäre nur zur Herstellung eines Gleises verpflichtet, das zweite Gleis war deren Ermessen überlassen.

Die kommissionelle Begehung der Strecke fand noch im August 1872 statt und im selben Monat wurden für den rechtzeitigen Baubeginn alle Vorkehrungen getroffen. Leider verzöger-te sich der Bau durch Einsprüche von Anrainern und extrem hohe Grundstücks-Ablösen. Da-her wurde die Bahn erst 1874 eröffnet, als die Weltausstellung längst vorbei war.

Die aufwändig trassierte zweigleisige, mit dem Zahnradsystem Riggenbach ausgestattete Strecke nahm ihren Ausgang in Nussdorf, im heutigen 19. Wiener Gemeindebezirk. Da zu diesem Zeitpunkt noch keine Zahnradbahnweichen entwickelt waren, wurden an den End-punkten und im Betriebshof Nussdorf Schiebebühnen zum Rangieren der Fahrzeuge errich-tet.

Trotzdem wurde die Zahnradbahn eine Wiener Attraktion, woran heute noch ein Wienerlied erinnert. Die Bergfahrt dauerte 30, die Talfahrt 25 Minuten. An der Endstation wurde 1887 von der Bahngesellschaft die „Stephaniewarte“ errichtet. Die Bahn versorgte aber auch das Kahlenberg-Hotel mit Wasser, Lebensmittel und Post.

Das Ende der Bahn brachte der Erste Weltkrieg und die folgende allgemeine Notlage in Wien. Trotzdem kam die Bahn ihrer Verpflichtung nach und versorgte die Bewohner des Kahlen-bergs noch bis 1922. Danach Wurde die Bahn abgerissen und verschrottet. Der Bahnhof in Nussdorf besteht noch heute und beherbergt das „Gasthaus zur Zahnradbahn“